1218 Sonstiges München Maximiliansplatz

München, 8


Entwurfsverfasser: Maier Neuberger Architekten GmbH
Ausschreibung: Linsmayer Projekte GmbH, München
Bauleitung: Linsmayer Projekte GmbH, München, Maier Neuberger Baumanagement GmbH, München
Tragwerksplanung: Sacher Ingenieure GmbH, München
Technische Anlagen: IB Spiegl GmbH, München


Das Bürogebäude steht am nordöstlichen Rand der Altstadt von München, auf oder nahe an der ursprünglichen Stadtmauer. Es ersetzt Vorgängerbauten aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg. Die gesamte Altstadt, aber insbesondere auch dieser Bereich am Übergang zu Maxvorstadt und Museumsquartier steht aktuell immobilienwirtschaftlich unter starkem Nachfrage- und damit Aufwertungsdruck. Nachdem – anders als beim Projekt Färbergraben 10 – auch nach Einschätzung des Denkmalschutzes keine besonders schützenswerte Bausubstanz vorhanden war wurde das Gebäude als Neubau konzipiert.

In der Entwurfshaltung spiegelt sich die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Kontextebenen. Städtebaulich fügt sich das Haus in das Bauliniengefüge und die benachbarte Dachlandschaft ein. Die Fassadenausbildung reflektiert die Nachbarbebauungen aus unterschiedlichsten Epochen und kommt zu einer eigenen Architekturhaltung.

Das Bürogebäude mit Ladennutzung im EG und UG (optional auch im 1.OG) liegt zwischen zwei Straßen und weist mit einer Breite von ca. 21 m und einer Tiefe von ca. 18 m einen fast quadratischen Grundriss auf. Diese Geometrie erlaubt einen mittig liegenden, als Oval ausgebildeten Treppenraum und eine sonst stützenfreie Konstruktion, sowie eine Aufteilung in zwei Mieteinheiten je Etage.

Die Fassade aus Kichheimer Auerkalk mit unterschiedlich tiefer Pfeilergliederung, stehenden Fensterformaten und ornamentierten Brüstungsfeldern reagiert auf die Lage an der Straße. Während die Fassade aus dem gegenüberliegenden Grünraum sehr offen erscheint entwickelt sie in der Streifsicht ein starkes Relief, aus dem die erdgeschossigen Ladenfenster durch den schrägen Rücksprung der Pfeiler ab dem 1.OG wie Vitrinen hervortreten. Das 1.OG ist als Bell-Etage mit bodentiefen Fenstern ausgebildet, der Eingang zum Maxililansplatz ist zweigeschossig akzentuiert. Die Fassade zum rückwertigen „Rochusberg“ folgt den gleichen Gestaltungsprinzipien, ist aber flacher und zurückhaltender ausgebildet.