1636 Wohnungsbau München Bodenseestraße

München, 6-7


Geamtkoordination: ARGE Preuss GmbH und Maier Neuberger Architekten GmbH
Entwurfsverfasser: 03 Architekten GmbH, München
Ausschreibung: Maier Neuberger Baumanagement GmbH, München
Landschaftsplanung: Realgrün Landschaftsarchitekten GmbH, München
Generalunternehmer: Arbeitsgemeinschaft Schmölzl & Hillebrand, Wels, Österreich
Tragwerksplanung: Sechser Ingenieurbüro, München
Technische Anlagen: IB Spiegl GmbH, München


Die Wohngebäude an der Bodenseestraße in München-Aubing sind das zweite Projekt des städtischen Wohnungsbausofortprogramms „Wohnen für Alle“ der Landeshauptstadt München, dass bis 2019 den Bau von 3000 neuen Wohnungen für Geringverdiener und Flüchtlinge vorsah. Das Grundstück an der Bodenseestraße 166 befindet sich in einer vorwiegend gewerblich geprägten Umgebung und verfügt über eine Anbindung an den Grünzug Richtung Norden.

Um die für eine Wohnnutzung auf den ersten Blick nicht günstigen Bedingungen mit Verkehrslärm von der Bodenseestraße und Gewerbelärm von den angrenzenden Grundstücken zu bewältigen, haben 03 Architekten eine Hof-Typologie entwickelt, die schallgeschützte Aufenthaltsmöglichkeiten bietet. Die beiden Gebäude bestehen aus drei- bzw. fünfgeschossigen Trakten, die jeweils U-förmig einen Hof ausbilden. Das höhere Gebäude schirmt den Verkehrslärm der Bodenseestraße ab. Städtebaulich entsteht so eine in sich autarke, Struktur,
die sich an stadträumlich wichtigen Punkten öffnet, dadurch Aufenthalts-/Begegnungsplätze generiert und sich den angrenzenden, heterogenen Flächen nicht verschließt.

Die 81 Wohnungen werden von Treppenhäusern aus über Laubengänge erschlossen, die sich ebenfalls zu den Höfen orientieren und auf diese Weise zu Kommunikations- und Aufenthaltsräumen für die Bewohner werden. Es gibt 1-, 2- und 3-Zimmer-Wohnungen, die jeweils auch eine zum Schall hin orientierte Seite haben, aber über Fenster zum ruhigeren Hof natürlich belüftet werden können. Als zusätzliches Angebot gibt es innerhalb der Wohnanlage unterschiedlichste Orte der Begegnung: In beiden Gebäuden gibt es im Erdgeschoss einen
Gemeinschaftsraum, dessen raumhohe Verglasung einen freien Blick auf die Außenanlagen bietet. Die Innenhofanlage selber lädt zum Erholen und zum Austausch ein, und auf dem Dach gibt es angelegte Nutzgärten, wo die Bewohner eigene Blumen, Kräuter oder Gemüse anpflanzen können. Die Umgebung bietet eine gute soziale Infrastruktur (städtische Kinderkrippe, Kindertagesbetreuung, Jugendtreff und Mittelschule), und das Grundstück ist an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Um eine zeitsparende Bauweise zu gewährleisten,
wurde die Tragstruktur der Gebäude aus vorgefertigten Wänden und Decken in Stahlbeton- und die Gebäudehülle aus gedämmten Holzbauelementen errichtet. Die Gestaltung der Fassade wurde auf Basis der modularen Bauweise entwickelt, durch den vertikalen Versatz der Holzverkleidung entsteht ein lebendiges Fassadenrelief.